Fragment "Narrenkachel", Universität Innsbruck, Institut für Archäologin
Fragment "Narrenkachel", Universität Innsbruck, Institut für Archäologin

Fragment "Narrenkachel", Universität Innsbruck, Institut für Archäologin
LATRINE

Latrine als Fundgrube

Für die Erforschung und Restaurierung von historischen Gebäuden ist heute eine umfassende und interdisziplinäre Zusammenschau verschiedener Wissenschaften Standard. Neben Historikern und Naturwissenschaftlern sind auch Archäologen vor Ort. Besonders ergiebiges Fundmaterial liefern Latrinen, in denen sich über lange Zeit sowohl Abfallprodukte als auch kaputt gegangene oder verlorene Alltagsgegenstände sammeln. In mehreren Lehrgrabungen wurde auf der Ruine Thaur eine barocke Latrine an der nördlichen Ringmauer erforscht. Dort fand sich neben Butzenscheiben, Münzen, Knochen, Töpfen und Schankgeschirr auch hochwertiges Essbesteck. Auch die Reste eines prachtvollen Kachelofens aus maximilianischer Zeit waren hier entsorgt.

Die Kacheln tragen oft lebhaften figürlichen Dekor von höchster Qualität.

Sie belegen die vornehme Ausstattung der Burg Thaur als bevorzugtes

Jagdschloss des Kaisers.

  

 

Fragment "Narrenkachel", Universität Innsbruck, Institut für Archäologin Fragment "Narrenkachel", Universität Innsbruck, Institut für Archäologin